Literaturnetzwerk - Innkreis / KIK Ried/I.
"Das vergessene Lächeln der Amaterasu"
Lesung von Elisabeth Reichert
So. 27.3.99, 20.00, Stadtbücherei Ried, Roßmarkt 29, 4910 Ried
Ist Elfriede Jelinek erst einmal genannt, fällt der Literaturkritik
an feministisch engagierten Autorinnen aus Österreich sehr bald
Elisabeth Reichert ein. Dennoch wäre es falsch, den jüngsten Roman
der Oberösterreicherin ausschließlich als feministischen Akt zu
klassifizieren. "Das vergessene Lächeln der Amaterasu" ist darüberhinaus
Zeugnis vom Aufeinanderprallen unserer Kultur mit der fernöstlichen
Japans und eine erbarmungslose Abhandlung über die Lebensfeindlichkeit
eines geschlossenen Denksystems, die Elisabeth Reichert am Beispiel
einer dekandenten japanischen Familie entwickelt. Der Roman beginnt
als Liebesgeschichte der Wienerin Alwina, die ihrem japanischen
Freund in dessen Heimat folgt und dort konfrontiert wird mit der
Starre jahrhundertealter Traditionen und Hierachien, denen sie
sich als Frau wie als Künstlerin zu unterwerfen hat. Der Erkenntnis
folgt die Kritik am System, und der Kritik folgt die Auflehnung,
eine verachtende Revolte, die in der rituellen Enthauptung des
Mannes ihren konsequenten Schlußpunkt findet. Spätestens jetzt,
als Alwina an der Entstehung eines Gemäldes zu arbeiten beginnt,
gerät der Roman schließlich zum sprachlich virtuosen Diskurs über
Ästhetik und Selbstfindung in der Kunst, ein Prozeß, der die Grenzen
zwischen der Malerin Alwina und der Schriftstellerin Elisabeth
Reichert zunehmend verschwimmen läßt.
Eintritt: ÖS 70,-/50,-
Elisabeth Reichart, geboren 1953 in Steyregg in Oberösterreich, studierte Geschichte
und Germanistik in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in
Wien. Veröffentlichungen: "La Valse" (Erzählungen, 1992), "Fotze"
(Erzählung, 1993), "Sakkorausch" (Ein Monolog, 1994); 1995 wurde
ihr herausragendes Debüt "Februarschatten" wieder aufgelegt. Als
Herausgeberin : "Österreichische Dichterinnen" (1994), alles bei
Otto Müller, Salzburg. 1993 wurde die Autorin mit dem Österreichischen
Förderungspreis für Literatur ausgezeichnet.
Film. Die letzte Kriegerin - Once were Worriers
(Neuseeland 1994, R: Lee Tamahori)
Di 24.3.99, 20.00, Kino Ried
Die letzte Kriegerin erzählt die Geschichte einer starken Frau,
die all den subtilen Verstrickungen von Leidenschaft und Abscheu,
von Haß, Trotz und Liebe in ihrer Ehe die verlorene Selbstachtung,
ihr Gesicht wieder findet. In der Schlußsequenz erzählt Beth den
Kindern ihre eigene Geschichte: Die Geschichte einer Frau, die
den Stamm der Maori verlassen hatte, um ihr Leben mit Jake in
der Stadt aufzubauen, fernab aller Traditionen, mit denen sie
aufgewachsen ist.
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